Lymphologischer
Informationsdienst
rainer h. kraus

Die Lymphologische Kompressions-Versorgung

Aus feinsten Blutgefäßen, „Haargefäße“ oder „Kapillaren“ genannt, wird ständig Wasser in den Zwischenzellraum („Interstitium“) herausgedrückt. Es enthält verschiedene Stoffe, die zur Versorgung der Zellen notwendig sind. Das „verbrauchte“ Wasser, überschüssiges Eiweiß, Abbauprodukte des Stoffwechsels, totes Zellmaterial, Abwehrzellen, Entzündungsprodukte und Krankheitserreger etc. – das alles zusammen bildet die „lymphpflichtige Last“ – werden über das Lymphgefäßsystem abtransportiert. So lange dieses intakt ist, kann es die anfallende lymphpflichtige Last vollständig abtransportieren. Ist ihre Transportkapazität herabgesetzt, sammeln sich Wasser, Eiweiß und schädliche Stoffe im Gewebe an. Es bildet sich ein eiweißreiches Ödem, ein „chronisches Lymphödem“.

Bei der Behandlung von chronischen Lymphödemen (wozu auch das Lipo-Lymphödem gehört) versucht man einerseits, mittels Manueller Lymphdrainage (MLD) den Lymphabfluss zu verbessern. Andererseits wird eine Verringerung der aus den Kapillaren in das Interstitium „filtrierten“ Flüssigkeit angestrebt.

Dafür ist die Kompressionstherapie zuständig. Indem sie den Druck im Gewebe erhöht, erfüllt die Kompression eine Vielzahl von Funktionen gleichzeitig:
  • Sie wirkt der Filtration entgegen, es gelangt weniger Flüssigkeit ins Gewebe.
  • Sie verringert den Abstand der Blutgefäßen zu den Zellen ("Transit- oder Diffusionsstrecke"), die damit besser mit lebenswichtigen Stoffen versorgt und von Abfallprodukten befreit werden.
  • Sie verbessert die Funktion der Klappen und die Strömungsverhältnisse in Lymphgefäßen und Venen und damit den lymphatischen und venösen Abfluss.
  • Sie verteilt das Ödem über eine größere Fläche, wodurch wesentlich mehr Blut- und Lymphgefäße am Abtransport der Flüssigkeit beteiligt werden.
  • Sie wirkt dem "Volllaufen" des Ödems durch die Schwerkraft entgegen.
  • Sie aktiviert die Muskel- und Gelenkpumpe und verbessert dadurch den venösen und den lymphatischen Abfluss entgegen der Schwerkraft.
  • Der oberflächliche Massageeffekt des Kompressions-Gestrickes regt die Mikrozirkulation an, der Stoffaustausch der einzelnen Körperzellen wird intensiviert.
Wie man sieht, ist die Kompression ein wahrer Tausendsassa! Und damit kommen wir zu der Frage, wann die Kompression getragen werden muss. Die Antwort lautet ganz einfach: Außer nachts immer!

Nach Abschluss der „Entstauungsphase“ nach Földi – wenn also das Ödem nicht mehr weiter reduziert werden kann – versucht man das erreichte Ergebnis mithilfe einer maßgefertigten Kompressions-Versorgung („Flachstrickstrumpf“) so gut und so lange wie möglich aufrechtzuerhalten („Erhaltungsphase“). In den meisten Fällen bezeichnet die Erhaltungsphase die Zeit zwischen zwei stationären Reha-Maßnahmen. Und dafür sieht das Gesetz einen Zeitraum von mindestens vier Jahren vor. Daraus wird ersichtlich, wie wichtig es ist, dass die Kompressions-Versorgung bedarfsgerecht gewählt und „wie eine zweite Haut“ passen muss.


Der Ablauf der Lymphologischen Kompressions-Versorgung (LKV)


Verordnung des Arztes
Bildquelle: www.ot-bufa.de
Die Kompressions-Versorgung ist ein medizinisches Hilfsmittel, sie kann vom Arzt verordnet und wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die Verordnung von Hilfsmitteln belastet nicht das Budget des Vertragsarztes. Er darf sie aber nicht zusammen mit Arznei- oder Heilmitteln (MLD etc.) auf einem Rezept verordnen. Wichtig ist, dass er auf dem Rezept oben rechts das Feld Nummer 7 ankreuzt. Die Verordnung einer Kompressions-Versorgung ist ziemlich kompliziert.
Beispiele für Texte von Verordnungen:

Lymph. Kompressionsvers., 2-tlg, bestehend aus:
1 P. Strümpfe AD schräge Abschlüsse, Haftrand, 1 Caprihose CT, Maßanfertigung, KKl. 2, Flachstricktechnik
Diagnose: sek. Lymphödem St. 2 bei Z. n. Prostata-Ca.

1 lymphologische Kompressionsstrumpfhose mit individuell erf. Zusätzen, Maßanfertigung, KKl. 2, Flachstricktechnik
Diagnose: Lipödem Typ 2 mit sek. Lymphödem St. 1


Der Arzt muss eine Vielzahl von exakten Angaben machen:
  • Diagnose
  • Anzahl der Versorgungsteile
  • Maßanfertigung, Flachstricktechnik
  • Kompressionsklasse (welcher Druck)
  • Ausführung:
  • Länge der Versorgung
  • Hosenvarianten: Strumpfhose "AT", Radlerhose "ET", Caprihose "CT")
  • Zwei- bzw. mehrteilig (z. B. AD + CT, AG + ET)
  • Zusätze:
  • Schräge Abschlüsse
  • Zusätzliche Einkehren (z. B. an Knöchel oder Kniekehle)
  • Erst-, Wechsel- oder Nachversorgung:
  • Erstausstattung (zwei Versorgungen möglich: eine zum Tragen, die andere zum Trocknen nach dem täglichen Waschen)
  • Nachversorgung (jeweils immer nach max. 6 Monaten)
  • Nach- und Wechselversorgung (einmal im Jahr als Jahresversorgung)
Als nächstes folgt der Weg zum Fachhändler (Sanitätshaus bzw. Apotheke), der die Verordnung bearbeiten soll. Er hat folgendes zu tun:
  • Er wird Sie aufklären über
  • Ihre Erkrankung (+ Infomaterial der Hersteller)
  • Die weitere Therapie (MLD mit Bandagierung - warum etc.)
  • Flachstrick - was ist das und warum diese Art
  • über den weiteren Ablauf (Kostenvoranschlag etc.)
  • Sie werden einige Fragen beantworten - die sog. Anamnese (Zustandserhebungsbogen). Eventuelle Zusatzerkrankungen und auch Ihre Beruf sind für den Versorger wertvolle Informationen für die spätere Versorgung.
  • Fotodokumentation - teils von den Krankenkassen gefordert.
  • Umfangsdokumentation der Hautmaße für eine Dokumentation des Verlaufs
  • Festlegung der individuellen lymphologischen Versorgung
  • Ausführung (einteilig oder mehrteilig)
  • Evtl. erforderliche Zusätzen (Einkehren an Knöchel oder Kniekehle)
  • Wahl des Herstellers
  • Qualität
  • Farbe
  • Ggf. Rücksprache mit den verordnenden Arzt, falls Ihre Anpasserin ("Bandagistin") eine andere Variante in Erwägung ziehen sollte.
  • Kostenvoranschlag an die Krankenkasse senden

Messstellen für die Umfangbestimmung am Arm
Bildquelle: www.ot-bufa.de
Messstellen für die Umfangbestimmung am Bein
Bildquelle: www.ot-bufa.de
Messstellen für die Umfangbestimmung am Arm bzw. Bein, nach denen sich auch die Längenbezeichnung eines Kompressionssegments ergibt.

Beispiele:
Strumpfhose „AT“
(reicht von A bis T)

Radlerhose „ET“
(reicht von E bis T).


Nachdem der Fachhändler die Kostenzusage der Krankenkasse erhalten hat, nimmt er das Anmessen vor. Auch hier ist einiges zu beachten:
  • Der richtige Zeitpunkt des Anmessens:
  • Unmittelbar nach der MLD
  • Nach Abnahme des LKV (und nach Bewegungstherapie mit LKV!)
  • Morgens nach dem Aufstehen
  • Ort des Anmessens:
  • In der Physiotherapiepraxis - danach LKV
  • Im Sanitätshaus (Bandagierung danach?)
  • Hausbesuch (Bandagierung danach?)
  • Ggf. Anamnesebogen vervollständigen
  • Evtl. nochmals Fotodokumentation (z. B. bei Veränderungen zu Erstkontakt)
  • Anmessen der Versorgung mit Dokumentation der
  • Hautmaße / Körpermaße
  • Lymphologische bzw. "Unter-Zug"-Maße, nach denen Ihre Versorgung gestrickt wird
Eine lymphologische Kompressions-Versorgung wird "unter Zug" gemessen - somit wird Ihre Bestrumpfung absichtlich kleiner als Ihre z. B. Beine. Betroffenen mit Lipödem kann das Anmessen unangenehm bis schmerzhaft sein - keine Angst, die Versorgung tut beim Anziehen oder wenn sie angezogen ist, nicht weh - dann haben wir flächigen Druck.

Dann läuft hinter den Kulissen im Fachhandel folgendes ab:
  • Kontrolle des Maßblattes
  • Korrekt?
  • Komplett?
  • Bestellung mit Lieferdatum
  • Wareneingangskontrolle
  • Korrekt (Qualität, Farbe, Zusätze?)
  • Komplett (bei mehrteiligen Versorgungen)
  • Terminvereinbarung für Anprobe

Auch bei der Anprobe bzw. Abgabe der Versorgung ist einiges zu klären:
  • Wann
  • Unmittelbar nach der MLD
  • Nach Abnahme des LKV (und nach Bewegungstherapie mit LKV!)
  • Morgens
  • Wo
  • In der Physiotherapiepraxis
  • Im Sanitätshaus
  • Hausbesuch
  • Einweisung in An- und Ausziehtechnik (ggf. mit An- bzw. Ausziehhilfen und mit Gummihandschuhen)
  • Einweisung in Hautpflege, Handhabung sowie Waschen der Versorgung
  • Anprobeprotokoll
  • Fotodokumentation
  • Evtl. einzuarbeitende Pelotten anzeichnen und Versorgung wieder an Hersteller schicken - Anprobe etc. wie zuvor beschrieben

Und wenn dann alles in Ordnung ist, folgt die Empfangsbestätigung / Patientenerklärung für Ihre Versorgung:
Mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie
  • Empfang der Versorgung
  • Einweisung (wie zuvor beschrieben) in:
  • An- und Ausziehtechnik
  • Handhabung und Pflege
  • Anprobeprotokoll
  • Passform der einzelnen Bereiche (Fußlänge, Beinlänge etc.)
  • Rückmeldung bei (Passform-)Problemen
  • sofort bzw.
  • innerhalb von 7-10 Tagen - Sie wissen spätestens nach drei- bis fünfmaligem Tragen (und Waschen), ob Ihr Teilchen passt oder nicht
  • Vereinbarung "Nachsorgetermin" zum Einholen des endgültigen Passform-OK's
  • telefonisch (mit Datum und Uhrzeit)
  • persönlich (falls Unklarheiten, Mängel bei Passform oder Problemen beim An- / Ausziehen)

Wie oft und wann soll die lymphologische Versorgung verordnet werden:
  • Wechselversorgung (baldmöglichst nach der Erstversorgung)
  • sobald Sie sicher sind, dass Sie Ihre Erstversorgung anziehen und tragen können und dies auch wollen
  • Nachversorgung
  • spätestens nach 6 Monaten
  • sofort, bei:
  • Gewichtsveränderungen (ab ca. + / - 8-10 kg)
  • Umfangsveränderungen (kontrollieren Sie Ihre eigenen Maße!)
  • Therapiepause MLD (nach Ende des Regelfalls etc.)
  • ermüdete Kompressions-Versorgung (Verschleiß etc.)
  • Nach- und Wechselversorgung (zeitgleich bzw. unmittelbar nacheinander)
  • spätestens nach 12 Monaten
Wie Sie sehen, ist die ganze Prozedur sehr aufwändig. Als Patientin bzw. Patient haben Sie das Recht auf kompetente Unterstützung durch das Fachpersonal (Sanitätshaus bzw. Apotheke).

Darauf sollten Sie unbedingt bestehen:
  • Dass das Fachpersonal Ihre Probleme mit der Versorgung ernst nimmt, weil den "Anpassern" nur die optische Beurteilung möglich ist (was Sie spüren, kann ja niemand sehen!).
  • Sie sollten möglichst immer den gleichen Ansprechpartner haben, von dem auch eventuelle Passformprobleme bearbeitet werden.
  • Folgender Service wäre sinnvoll:
  • telefonische / schriftliche Erinnerung an eine mögliche Nachversorgung nach 6 Monaten
  • Aktionen für "Ihre" Produkte - z. B. Paketpreis bzw. Angebote für Pflegeprodukte, Gummihandschuhe, Waschmittel etc.

Warum „flachgestrickt“?

Was heißt „flachgestrickt“ und warum geht’s nicht mit den dünnen „Venenstrümpfen“? Alle Kompressions-Gestricke bestehen aus drei Fäden und man unterscheidet zwischen „rundgestrickt“ und „flachgestrickt“. Kennen Sie noch die gute alten „Strickliesl“? Stellen Sie sich das gleiche Prinzip nur viel größer vor, dann haben wir den sogenannten Zylinder einer Rundstrickmaschine. Am Knöchel wie am Oberschenkel hat ein Rundstrickstrumpf die gleiche Maschenanzahl. Umfangsveränderungen und Druckverlauf werden über die Spannung der Fäden und somit die Größe der Masche reguliert. Kleiner Umfang = kleine Maschen, großer Umfang = große Maschen. Es ändert sich nur die Maschengröße, die Maschenanzahl bleibt immer gleich.

Wenn Sie stricken und in Hin- und Rückreihen arbeiten, schließen Sie zum Schluss die Nähte und Ihr gutes Stück ist fertig. Flachgestrickte Versorgungen werden auch in Hin- und Rückreihen und einzelnen Teilen gefertigt. Die Größe der Maschen bleibt gleich, Umfangsveränderungen werden über die Anzahl der Maschen reguliert. Kleiner Umfang = wenig Maschen, großer Umfang = viele Maschen. Die Maschengröße bleibt immer gleich, die Maschenanzahl ändert sich je nach Bedarf (in jeder Reihe). So können auch große Umfangsunterschiede passformgenau versorgt werden.

Denken Sie nun an die oft außergewöhnlichen Beinformen, mit denen wir es bei Ödemen zu tun haben. Wie könnte da ein Strumpf passen, wenn von oben bis unten mit der gleichen Maschenzahl gearbeitet wurde? Rundstrickware ist relativ dünn und elastisch. Für die meisten Venenerkrankungen sind diese Materialeigenschaften gewollt, aber ein Ödem kann damit nicht „gehalten“ werden! In Flachstricktechnik kann jeder Umfang auf den Millimeter genau versorgt werden. Die Kompressions-Versorgung bildet dann eine stabile Wand, die bei ruhender Muskulatur einen relativ geringen „Ruhedruck“ ausübt, aber der sich anspannenden Muskulatur einen wesentlich höheren „Arbeitsdruck“ entgegensetzt. Und genau das ist es, was in der Ödemtherapie benötigt wird!

Flachgestickte Materialien sind stärker, kompakter und somit auch strapazierfähiger als rundgestrickte. Mit ihnen können ein gleichmäßiger und flächiger Druck erzielt und einschnürende Falten werden vermieden. Durch die offenporige Struktur der gröberen Strickart kommt mehr Luft durch das Gestrick an die Haut, Sie schwitzen weniger. Auch wenn es für Laien oft nur schwer vorstellbar ist, Flachstrick ist leichter an- und auszuziehen als Rundstrick.


Zusätze

Ihre lymphologische Kompressions-Versorgung sollte schräge AbschlüsseInfo haben. Dadurch wird zirkuläres Abschnüren verhindert und Überquellen von Gewebe minimiert. Teilweise kann gewählt werden, wie schräg der Abschluss gestrickt werden soll / kann. An folgenden Abschlüssen ist dies möglich und sinnvoll:
  • Distaler Strumpfabschluss, also an der Fußspitze (Ausnahme: beim Lipödem ohne jegliche Lymphproblematik kann dieser Abschluss gerade sein). Anatomisch besser sitzt stets der schräge Abschluss, denn auch der Verlauf unserer Zehen ist schräg. Lagert sich bei Ihnen bereits im Fußrücken Flüssigkeit ein, muss der Abschluss schräg sein.
  • Proximaler Strumpfabschluss, also wo der Strumpf endet (AD unterhalb des Knies bzw. AG unterhalb der Leiste)
  • Taille: dies ergibt sich durch die unterschiedlichen Leibteillängen vorn und hinten
Futterstoff im Rist- und Knöchelbereich
Futterstoff bei „Y“
Bildquelle: www.juzo.de
Bereich Rist / Knöchel („Y“-Bereich): Ein „Mehr“ an Einkehren bei „Y“Info bzw. diese besondere Ausarbeitung der FerseInfo verhindert Materialstau und reduziert die Faltenbildung in diesem Bereich auf ein Minimum. Zusätzlich kann dieser Bereich auch mit FutterstoffInfo unterlegt werden und / oder mit einer dünnen Schaumstoffpelotte abgepolstertInfo werden.
Anatomische Abwinkelung am Knie
Anatomische Abwinkelung am Knie
Bildquelle: www.juzo.de
Bereich Kniekehle („E“-Bereich): Auch in diesen Bereich kann durch das Einstricken von Einkehren eine anatomisch abgewinkelte FormInfo gestrickt werden. Meist sind mindestens zwei Ausführungen von Abwinkelung möglich (Standard und maximale Abwinklung für z.B. Rollstuhlfahrer). Ihr Nutzen ist wie bei den Einkehren bei „Y“. Auch hier kann das Einnähen von FutterstoffInfo die Haut in diesen empfindlichen Bereich beruhigen und ein zusätzliches SchaumstoffpolsterInfo (z. B. das Komfortkissen von Juzo, lose oder in eine Tasche eingelegt bzw. fest eingenäht) Entlastung schaffen. Inzwischen versucht man auch, diesen sensiblen Bereich durch eine andere Strickart und Materialoberfläche zu entlasten (Komfort- oder Funktionszone von Jobst).
Leistenbereich: Hersteller von kurzzügigen Qualitäten bieten die Möglichkeit, das Material im oberen Oberschenkelbereich (Oberbeinerhöhung) höher zu strickenInfo. Dies kann eine Optimierung im schrägen Verlauf des Strumpfes / der Strumpfhose im Leistenbereich bewirken.

Haftrandvarianten: Fragen Sie nach der stabilsten Variante! Hübsche Spitzenhaftränder sind nur selten zuverlässig, sie kippen / rollen nach unten ab und schnüren dann den Lymphfluss gnadenlos ab!

Besondere Materialzusammensetzungen: Jeder Hersteller verwendet seine eigene „Rezeptur“ für jede seiner Qualitäten. Manche verwenden nur synthetische Zutaten (z. B. mediven mondi, mediven 550), mach anderer verstrickt noch Naturfasern wie z.B. Viskose und Baumwolle (z. B. Juzo Expert Cotton mit 100 % Baumwolle direkt auf der Haut).

Sogar antibakterielles Silber kann inzwischen so verarbeitet werden, dass wir Betroffene davon profitieren. Der auf die Hautflora abgestimmte Silberanteil stellt das Gleichgewicht entzündeter und irritierter Haut wieder her und schützt vor weiteren Infektionen. Der antibakterielle Effekt entsteht durch freigesetzte positiv geladene Silberionen, die Bakterienzellen auf der Haut eliminieren. Z. B. Staphylococcus aureus und Staphylococcus epidermidis treten bei geschädigter Haut vermehrt auf. Dies ist eine medizinische Indikation und somit verordnungsfähig – es muss dann mit auf dem Rezept vermerkt sein.

Gestrick mit X-Static Silberfaden
Gestrick mit X-Static Silberfaden von Juzo
Bildquelle: www.juzo.de
Selbst wer keine Hautprobleme hat, spürt ganz deutlich die temperaturausgleichende Wirkung – wärmend im Winter und kühlend im Sommer! Selbstverständlich ist dies keine medizinische Indikation (somit keine Leistung für die Kasse), aber fragen Sie Ihren Fachhändler, für welchen Preis Sie sich diesen Zusatznutzen und somit höheren Tragekomfort selbst gönnen können. Zusätzlich verringert Silber unangenehmen Geruch, weil es Körpergeruch erzeugende Stoffe wie Ammoniak und denaturierte Proteine bindet. Der von Juzo verwendete X-Static Silberfaden ist ohne chemische Zusätze mit reiner Silberummantelung hergestellt, bleibt dauerhaft im Gestrick und die Wirkung hält an, solange die Versorgung getragen wird.

Was machen Sie im Sommer, wenn es warm ist?

Gerade dann ziehen Sie Ihre Versorgung an! Bei Wärme dehnen sich Gefäße aus. Aber Sie wissen aus eigener Erfahrung, dass Sie Ihnen der Sommer mit seinen höheren Temperaturen eher Probleme macht. Mein Tipp wenn’s mal heiß wird: Feuchten Sie Ihre angezogene Versorgung an – den Bereich Knöchel aufwärts bis ca. Wade mit einer Sprühflasche gefüllt mit Wasser gut durchfeuchten – Sie spüren sofort einen kühlenden und erleichternden Effekt. Verlängern und intensivieren kann man es durch spezielle Sprays, die dann zusätzlich auf den feuchten Strumpf gesprüht werden (z. B. mediven FRESH).

Wenn Sie Hosenträgerin (Bermuda-, Capri- bzw. Strumpfhose) sind, kann Ihnen der Netzzwickel von Juzo zusätzlich Erleichterung verschaffen. Innovative Stricktechnik sorgt in diesem Bereich für mehr Atmungsaktivität.


Haben Sie Mut zu Farbe!

Viele von Ihnen tragen meist die neutralen hautfarbenen Strümpfe oder im Winter auch mal eine schwarze Kompressionsstrumpfhose. Bei zwei Versorgungen pro Jahr muss es ja farblich immer passen – wenn‘s mal bunt sein soll, kann eine farbige Feinstrumpfhose drüber getragen werden. Inzwischen gibt es aber schöne dunkle Strumpffarben wie Grau- und Blautöne. Wer es noch bunter mag, findet bei Juzo neben einem mittleren Blauton sogar rot und neu in diesem Jahr „pink“ – trauen Sie sich doch einfach mal bei Ihrer nächsten Bestrumpfung.


Und noch etwas, worüber niemand mit Ihnen spricht:

Welche Unterwäsche? Bitte keine Boxershorts (zu viel Material liegt dann in Falten). Keine glatte Oberfläche wie Seide oder Microfaser (je glatter die Oberfläche, desto mehr tendiert das Leibteil zum Abrutschen). Je kleiner Ihr „Darunter“, desto mehr Kompressions-Gestrick auf der Haut = mehr Halt des Leibteils und mehr Mikromassage = höhere Mikrozirkulation.


Wie wasche ich meine lymphologische Kompressions-Versorgung?

Wichtig ist vor allem täglich. Unsere Unterwäsche wechseln wir inzwischen auch täglich. Wenn die Temperaturen im Sommer auf über 30 °C steigen, mag kaum jemand seine Strumpfhose / Strümpfe noch einen zweiten Tag tragen… Nach dem Ausziehen geht das Gestrick nicht in die ursprüngliche Form zurück – wie alle elastischen Materialien, die wir als Kleidungsstücke kennen. Hier sprechen wir jedoch nicht von einer modischen Feinstrumpfhose, die ein paar Falten wirft, sondern von einem medizinischen Hilfsmittel als Element einer Therapie. Und optimale Therapie kann ein Kompressions-Gestrick nur leisten, wenn es durch das Waschen seinen Ursprungszustand und seine volle Spannkraft zurückerhält.

Durch das Waschen werden die Rückstände der Haut (Hautschüppchen, Schweiß, Talg etc.) entfernt – daher bitte Kompressions-Gestricke stets von links (mit der Innenseite nach außen) waschen. Wenn Sie die Bestrumpfung in ein Wäschenetz geben, darf sie in die Waschmaschine – bei max. 40 °C und mit Feinwaschmittel. Bitte verwenden Sie weder Vollwaschmittel (enthält Bleichmittel und die Farbe „blutet“ aus) noch Wollwaschmittel oder Weichspüler. Letztgenannte legen sich um die Fasern und das Material ist nicht mehr so atmungsaktiv. Sie schwitzen dann mehr in Ihrer Kompressions-Versorgung. Langfristig gesehen zerstört es auch den Elasthan-Faden.

Selbstverständlich können Sie auch Handwäsche machen – aber wie lange dauert Handwäsche und wie lange eine Maschinenwäsche? Je öfter Maschinenwäsche, desto besser für Ihre Kompressions-Versorgung. Verwenden Sie am besten Spezialwaschmittel – jeder Hersteller bietet eines an – für elastische Gestricke. Spülen Sie die Versorgung dann gründlich mindestens 2-3 Mal und drücken es danach aus. Bitte nicht wringen! Man ist sehr versucht, das viele kräftige Material im Waschbecken auszuwringen – aber es ist kein Putzlappen! Legen Sie die feuchte Versorgung auf ein großes Handtuch, am besten noch eines obendrauf und rollen Sie es ein. Ziehen Sie die Versorgung in feuchtem Zustand in Form. Bitte lassen Sie sie nicht nass oder feucht liegen, sondern hängen Sie Ihre Strümpfe auf. Jedoch bitte nicht direkt auf die Heizung und auch nie in die direkte Sonne legen!


Wie lange können Sie Ihre alten Strumpfhosen noch anziehen?

Endlich haben Sie Ihre neue Versorgung und spüren nicht nur beim Anziehen den Unterschied. Aber was nun mit den „alten“? Wegwerfen? Ich rate Ihnen: Nein.
Aber tragen Sie hauptsächlich stets Ihre aktuellste Versorgung und wenn es mal gar nicht anders geht, können Sie Ihre alte zwischendurch auch mal anziehen. Bevor Sie gar keine Versorgung tragen, lieber die ermüdete alte! Auch für den Fall, dass Sie vorübergehend gehandicapt sind (z. B. Verletzung an Arm oder Hand, Rheumaschub in der Hand oder an einem anderen Gelenk, das beim Anziehen beteiligt ist, o. ä.) und die neue knackige Strumpfhose nicht anziehen können – die „ausgeleierte“ bringen Sie vielleicht alleine ran. Außerdem lassen sich verbrauchte Hosenversorgungen wunderbar in Radlerhosen umwandeln (entweder beim Hersteller ändern lassen – gegen Berechnung) oder abschneiden: Perfekt, wenn Sie auf Reha gehen oder sich in Ihrer Physiotherapiepraxis bandagieren lassen. Die Lymphologische Kompressionsbandagierung lässt sich so besser fixieren und es kann evtl. auf die Bandagierung von Hüfte / Bauch verzichtet werden.


Worauf Sie achten sollten

Stimmt der Druck von außen – „passt“ die Kompressions-Versorgung –, dann lagert sich keine Flüssigkeit ein. Natürlich nur, solange die Versorgung getragen wird. Auf den Punkt gebracht: „Druck von außen verhindert, dass es wieder dick wird!“ Ein Schwamm kann sich nicht vollsaugen, wenn Sie ihn in Ihrer Hand fest zusammendrücken und die Hand ins Wasser halten. Und so können Sie es sich stark vereinfacht vorstellen. Und nun kommt es auch auf den richtigen Druck an – drücken Sie zu wenig, kann sich „Ihr Schwamm trotzdem vollsaugen.

Ist die Kompression zu gering (zu geringe Kompressionsklasse, zu wenig Zug beim Messen), das Material zu elastisch (zu elastische Flachstrickware oder gar Rundstrick), dann „lagern“ Sie ein: Ihr Ödem verschlechtert sich. Ist die Kompression zu hoch (zu hohe Kompressionsklasse, zu viele Lagen übereinander, zu viel Zug beim Messen), kann es zu Durchblutungsstörungen bis hin zu Schmerzen (vor allem im Ruhezustand) und zu Abschnürungen kommen. Auch das wiederum kann das Ödem verschlechtern.

Zu einer Verschlechterung des Ödems kann es auch kommen, wenn Ihre Versorgung nicht richtig passt. Hierzu zählen die vorgenannten falschen Druckverhältnisse. Diese können jedoch auch entstehen, wenn die Versorgung nicht richtig angezogen ist. Überdehntes Material hat keine ausreichende Kompression und das dabei zwangsläufig überschüssige Material wirft Falten und schnürt ab. Material, das nicht genug nach oben modelliert wird, erzeugt partiell zu viel Druck und führt zu Abschnürungen. Zwangsläufig erscheint dann die Versorgung zu kurz.

Lassen Sie sich daher – vor allem bei Ihrer ersten Versorgung – das Anziehen im Fachhandel zeigen. Es gibt hier verschiedene Techniken und auch diverse Hilfsmittel – eines der wichtigsten sind Gummihandschuhe mit genoppter Handfläche. Wenn man Ihnen das erste Strumpfbein angezogen hat, versuchen Sie das andere gleich selbst anzuziehen. Ihre Beraterin kann dann gleich korrigieren und es schleichen sich erst gar keine Fehler ein. Auch sollte sie prüfen, wie die Versorgung, die sie gemessen hat, passt. Selbstverständlich kann es auch zu Messfehlern (Zahlendreher etc.) kommen – wir sind alle nur Menschen! Auch aus diesem Grund ist es sinnvoll, im Anschluss zusammen ein Anprobeprotokoll auszufüllen. Hier werden die wichtigsten Bereiche beurteilt und eventuelle Passformprobleme schriftlich festgehalten. Bei massiven Passformmängeln werden Sie Ihre Versorgung gar nicht ausgehändigt bekommen. Dieses Protokoll wird von Ihnen und Ihrer Anpasserin unterschrieben.


Wenn der „Schuh“ also der Strumpf drückt…

  • Rötung / Falten bzw. Schnürfurchen am Knöchel: siehe Bereich Rist / Knöchel ("Y"-Bereich)
  • Rötung / Falten bzw. Schnürfurchen in der Kniekehle: siehe Bereich Kniekehle ("E"-Bereich)
  • Der Haftrand kippt / rollt ab: ist es der stabilste Haftrand dieses Herstellers? Notfalls ändern lassen. Der Haftrand könnte zu eng (geworden) sein - lassen Sie den Umfang überprüfen.
  • Das Material im Zwickelbereich / Oberschenkel-Innenseite rutscht immer wieder nach unten: Ein zu reichlicher / breiter Zwickel gibt zu viel Spielraum. Der Zwickel sollte so klein wie möglich sein, um das Material an der Oberschenkel-Innenseite gut zu fixieren ("kleiner Zwickel" bzw. Zwickelbreite angeben) Info
  • Gurt mit Klettverschluss
    Gurt mit Klettverschluss für Hüftbefestigung
    Bildquelle: www.juzo.de
    Sie haben das Gefühl, Ihre Hose schnürt Sie in der Taille ab: Könnte es evtl. mit einer anderen Variante besser sein? Ihr Taillenumfang könnte im Laufe des Tages schwanken, dann brauchen Sie ein "gesundes" Mittelmaß an Kompression. Bei der Variante "Taillenabschluss Hüftbefestigungsgurt" kann dieser vorne zum Öffnen mit Klett- und FlauschbandInfo gearbeitet werden. Dies erleichtert nicht nur das Anziehen, sondern gibt Ihnen ein wenig Spielraum in diesem Bereich. Auch ein Reißverschluss im Leibteil vorneInfo kann Ihnen bei Bedarf "Freiheit für den Bauch" verschaffen.

  • Ihr Kniestrumpf rutscht: Haben Sie alle Tipps zum Thema Waschen (vor allem nach jedem Tragen!) befolgt? Ist der Hautbereich, wo der Haftrand (falls mit Haftrand) sitzt, fettfrei (und möglichst unbehaart)? Vermeiden Sie während des Anlegens Hautkontakt zum Haftrand und klappen Sie ihn erst zum Schluss nach oben. So haben Sie die optimale Haftfähigkeit. Dann haben Sie alles richtig gemacht. Was also kann das Teilchen zum Halten bringen?
  • Verwenden Sie im Bereich des Kompressions-Gestrickes eine Adhäsionslotion und "kleben" Sie den Strumpf fest.
  • Unterhalb des oben angenähten Haftrandes bzw. der oberen Abschlusskante Ihres Strumpfes kann auf der Innenseite des Strumpfes ein zusätzlicher HaftrandInfo eingenäht werden
  • auf dem Dreiviertel-Umfang des Beines - an der Oberschenkel-Innenseite, im Bereich der Lymphbahnen ausgespart
  • kompletter Umfang - ca. 3-4 cm im Bereich der hinteren Beinnaht sind ausgespart
  • HaftrandstopperInfo: ca. 3-5 cm lange Haftrandstücke (je nach Umfang des Beines) werden zusätzlich innen im Strumpf eingenäht
  • Waagerecht an der Beinaußenseite
  • Ihr langer Haftrandstrumpf rutscht: Haben Sie alle Tipps zum Thema Waschen (vor allem nach jedem Tragen) befolgt? Ist der Hautbereich, wo der Haftrand sitzt, fettfrei (und möglichst unbehaart)? Vermeiden Sie während des Anlegens Hautkontakt zum Haftrand und klappen Sie ihn erst zum Schluss nach oben - so haben Sie die optimale Haftfähigkeit. Dann haben Sie alles richtig gemacht - was also kann das Teilchen zum Halten bringen?
  • Verwenden Sie im Bereich des Kompressions-Gestrickes eine Adhäsionslotion und "kleben" Sie den Strumpf fest.
  • Unterhalb des oben angenähten Haftrandes kann auf der Innenseite des Strumpfes ein zusätzlicher HaftrandInfo eingenäht werden -
  • auf dem Dreiviertel-Umfang des Beines - an der Oberschenkel-Innenseite, im Bereich des Lymphbahnen ausgespart
  • kompletter Umfang - ca. 3-4 cm im Bereich der hinteren Beinnaht sind ausgespart
  • HaftrandstopperInfo - ca. 10 bis 15 cm
    Im Strumpf eingenähter Stopper
    Innen im Strumpf eingenähte Stopper
    Bildquelle: www.juzo.de
    lange Stücke Haftrand werden zusätzlich innen im Strumpf eingenäht
  • Waagerecht an der Beinaußenseite
  • Senkrecht an der Oberschenkel-Vorderseite
  • Senkrecht an der Oberschenkel-Rückseite auf der Naht
Ihre Strumpfhose rutscht: Haben Sie alle Tipps zum Thema Waschen (vor allem nach jedem Tragen) befolgt? Haben Sie die Versorgung korrekt und ausreichend im Zwickelbereich hochgezogen? Dann haben Sie alles richtig gemacht – was also kann das Teilchen zum Halten bringen?
  • Lassen Sie sich das Leibteil lang genugInfo stricken - das Leibteil hält u. a. die Beine oben und je kürzer das Leibteil, desto weniger Halt für die Beine.
  • Sollte Ihr Bäuchlein eher rund sein, sollte die komplette Rundung eingepackt sein. Wenn der Abschluss in der ehemals vorhandenen Taille und nun höchsten Stelle der Rundung sein soll, kann es nicht klappen!
  • Als Taillenabschluss kann auch ein HaftrandInfo angenäht werden. Wenn direkt auf der Haut getragen, fixiert dieser auch das Leibteil besser.
  • HaftrandstopperInfo - ca. 10-15 cm lange Stücke Haftrand werden zusätzlich innen im Strumpf eingenäht (oder / und)
  • Waagerecht an der Beinaußenseite
  • Senkrecht an der Oberschenkel-Vorderseite
  • Senkrecht an der Oberschenkel-Rückseite auf der Naht

Ihre Haut juckt!

Bei konsequentem Tragen trocknet die Haut aus und wird durch das An- und Ausziehen zusätzlich mechanisch beansprucht. Ihre Haut braucht dringend Pflege! Abends nach dem Ausziehen Ihrer Versorgung können Sie Ihre gewohnten Produkte verwenden. Teils bietet der Fachhandel spezielle Produkte an. Morgens nach dem Duschen dürfen Sie auch cremen – aber da muss es die spezielle Pflege des Kompressionsstrumpf-Herstellers sein. Auch das MICROVASE Gel eignet sich hier sehr gut. Nur dann können Sie sicher sein, dass nichts enthalten ist, was den Elasthan-Faden auf Dauer schädigt. Diese Gels / Cremes / Schäume ziehen sofort ein und Sie können Ihre Bestrumpfung sofort danach wie gewohnt anziehen. Probieren Sie doch mal den Vitalbalsam7 von Juzo und tragen ihn im Sommer gekühlt auf.

Wenn Ihre Haut irritiert ist, juckt sie und reagiert mit Hautrötung und evtl. -pusteln. Sollte dies auch der Fall sein, wenn die Bestrumpfung gewaschen ist und Sie ausreichend Hautpflege betreiben, stellen Sie sich beim Fachpersonal vor und sprechen Sie auch ggf. bei Ihrem Arzt vor.


Persönliches zum Schluss

Ich habe vor fast 20 Jahren meine Diagnose „Lipolymphödem“ erhalten und weiß es noch wie heute, dass ich beschlossen hatte: „Ich habe kein Lipödem!“ Es dauert, bis man (frau) es akzeptiert und verinnerlicht. Ebenso dauert es oftmals auch, zu akzeptieren, dass es nicht mit den schönen feinen bunten Kompressionsstrümpfen klappt. Zugegeben – optisch sind flachgestrickte Kompressionsstrumpfhosen weder der „Brüller“ noch besonders erotisch. Aber es ist nun mal das einzige, was wirklich hilft. Wenn Sie mit Lipödem betroffen sind, geht es Ihnen wie mir – endlich haben Sie „Ihre“ Jeans gefunden. Sie wird zum absoluten Lieblingsstück. Leider dauert es nicht lange, bis Sie die üblichen Verschleißerscheinungen (abgewetzte Oberschenkel-Innenseiten) entdecken. Wenn Sie mal wieder ein tolles Teil entdeckt haben – kaufen Sie es sich gleich noch mal.

Auch ich habe ein paar Mal im Jahr meinen Blues, wo ich die Dinger nur in die Ecke werfen möchte und es hasse, mich mit Kleidung und Schuhen nach meiner Strumpfhose zu richten. Wie schön wäre es mal wieder, den warmen Sommerwind an den nackten Beinen zu spüren… „Warum ausgerechnet ich – warum muss ich das haben?“

Es ist nun mal so, meine „Teilchen“ gehören zu mir und derzeit ist es auf konservative Weise nicht anders zu lösen – aber seit ich weiß, was ich habe, renne ich nicht mehr von Pontius zu Pilatus. Ich weiß, was gut für mich ist und was ich besser lassen sollte und ich habe gelernt, auf meinen Körper zu hören!


Und suche vor allem die Schuld nicht mehr bei mir!

Ich mache keine Diäten (die eh nicht funktionieren), sondern versuche mich, gesund und ausgewogen zu ernähren – schaffe ich auch nicht immer. Ich mache Sport mit Kompression, wann immer ich mir dafür Zeit nehmen kann – leider auch zu selten. Aber ich weiß, woran ich bin! Mutter Natur hat mir das so mit auf meinen Weg gegeben – wie meine Augen- und meine Haarfarbe... und ich bin eben kein Araberpferd, sondern eher der Haflinger. Versuchen Sie’s einfach und bleiben Sie gesund!

Ihre Petra Scherübl


Wer bin ich?

Geboren 1965 in München – verheiratet und zwei Kinder – seit 1988 als Quereinsteiger im Sanitätshaus mit Schwerpunkt Phlebologie, Brustprothetik und Lymphologie inkl. der Kommunikation mit Ärzten, Therapeuten und Krankenkassen. Ehemals Mitglied der Arbeitsgruppe „Lymph“ der Bufa (Bundesfachschule für Orthopädie- und Rehatechnik in Dortmund). Ab 2005 bei medi in Bayreuth als angestellte lymphologische Fachberaterin. Seit April 2008 selbstständige Referentin für Juzo in Aichach mit den phlebologischen und lymphologischen Basisseminaren sowie individuellen Inhouse-Seminaren. Zusätzlich noch aktiv in der Versorgungspraxis (jede Versorgung ist anders – Lymphologie ist unheimlich spannend, macht Spaß und zufriedene Patientinnen geben viel zurück). Selbstverständlich stehe ich dem Fachhandel auch individuell zur Verfügung – für fachliche Schulungen, Vorträge für Selbsthilfegruppen und Betroffene.


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